Die merkwürdige Ruhe

Arkofdeath Sa Aug 01, 2009 10:30 pm

Die merkwürdige Ruhe

Stille…
Nichts als stille Ruhe.
Kein Geräusch störte die unglaubliche Stille in dem Heerlager durch das ich langsam
meine Runde drehte.

Es ist Urlaubszeit und das Lager ist bis auf ein paar Wachen verlassen.
Der Heerkönig hat alle, bis auf die Freiwilligen die hier Wache halten, zu ihren
Familien entlassen.
Familie pah!
Familie muss man schon haben wenn man in den Familienurlaub gehen will.
Oh doch ich habe schon noch Familie, nur sind die genau so stark engagiert
in ihrem Kampf gegen die Geißel und der Allianz, wie ich auch und gemeinsamer
Urlaub ist sehr selten.
Mein Bruder Qebsenuef ist Botschafter und ständig auf Reisen zu Verbündeten
und denen die es vielleicht werden.
Khensumose, mein Sohn, ist mitten in der Ausbildung und sehr Ehrgeizig einer
der Besten zu werden. So hat auch er selten Zeit.
Aber wenn wir uns dann sehen, kann ich nicht diesen leisen Argwohn spüren
der mir sonst sehr oft, es ist schon fast Normalität, entgegen gebracht wird.
Vermutlich liegt es daran, dass dieser Argwohn allen Todesrittern entgegen gebracht
wird.
Also meldete ich mich freiwillig zur Wache. Man hat dann seine Ruhe.

Aber so ruhig?
Irgendetwas ist merkwürdig an dieser Ruhe.
Man munkelt hinter vorgehaltener Hand von einer Insel und neuen Gefahren.
Neue Gefahr!?! Als wenn die alten nicht schon genug wären.

Diese Ruhe!
Durch diese Ruhe ist auch diese Präsenz, dieses leise fordernde Etwas in meinem
Kopf viel deutlicher wie sonst.
Dieser unsägliche Vatermörder. Er wird nichts unversucht lassen, uns wieder in die Hände
zu kriegen.
Und der Tag wird kommen an dem wir uns gegenüberstehen, wie schon einmal.
Nur dieses Mal wird es anders ausgehen.

Meine Runde war beendet und ich rief meinen treuen Gefährten Voranaku, ein Netherdrache, um mit ihm nach Dalaran zufliegen.
„Wir sollten noch dem Leviathan Alexstrasza einen Besuch abstatten“, meinte
Voranaku, “das hält meine Muskulatur geschmeidig!“
Erstaunt sah ich ihn an und merkte, dass er es ernst meinte.
Vermutlich war ihm langweilig oder er konnte dieser Ruhe auch nicht viel
Abgewinnen.
„Gern Ekoya Voranaku“ entgegnete ich.
„Wir sollten nur gegen Einbruch der Dunkelheit zurück sein, da wir heute dran sind
die Vorräte zu ergänzen!“
Sichtlich Erfreut und Stolz, dass ich ihn mit ``Ekoya``, dem Ehrentitel aller Drachen
die mit humanoiden zusammen lebten, ansprach, lies mich Voranaku aufsteigen und wir erhoben uns Pfeilschnell in die Luft.
In Dalaran angekommen erledigte ich die Geschäfte die zu tun waren und besorgte die
Vorräte die für das Lager.

Dalaran war wie immer ein einziges Durcheinander von Händler, Käufer, Handwerker,
Abenteurer und zwielichtigen Gestalten die hier herum lungerten.
Mir schien es dass wegen der Urlaubszeit noch viel voller war als sonst.
Voranaku ist auf Krasus’ Landeplatz geblieben und tauschte mit den anderen Flugdrachen
Den neuesten Klatsch und Tratsch aus.
Aufgrund ihrer Größe war Dalaran für alle Flugdrachen tabu und damit das Chaos nicht
noch größer wird ist Dalaran Flugverbotzone.

Nachdem ich alles erledigt hatte, beeilte ich mich zum Landeplatz zu kommen.
Mir ist das hektische treiben in Dalaran ein Greul.
Außerdem haben selbst die Nachtelfen und die Zwerge den fürchterlichen Geruch der
Menschen angenommen, und die Allianz bleibt leider nicht in der Kanalisation von Dalaran.

Wir machten uns auf den Weg zur Königin Alexstrasza in den Wyrmruhtempel.

Als wir dort ankamen griff gerade der abtrünnige Blaue Drachenschwarm, wie so oft,
den Tempel an.
Wir beteiligen uns an der Verteidigung des Tempels und konnten nach einigen kurzen aber
heftigen kämpfen den Angriff abwehren und die Angreifer in die Flucht schlagen.
Alexstrasza die Lebensbinderin war erfreut uns zu sehen und wir sprachen über die
Gerüchte und den neuen Gefahren.
Es ist immer noch merkwürdig für mich hierher zu kommen.
Königin Alexstrasza kennt mich noch aus Zeiten als ich noch kein Todesritter war.
Sie war es, die mich damals auf die Diplomatische Beratermission nach Murchmaros
Entsandte, als hier die dunkle Zeit begann.
Wir unterhielten uns noch einwenig über alles Mögliche und Alexstrasza meinte beim Abschied
wir sollten doch mal mit den Kalu’ak über die Gerüchte reden.
Schließlich würden die Kalu’ak mehr erfahren als man im allgemeinen Glauben möchte.
Also machten Voranaku und ich uns auf den Weg zu den Kalu’ak.

Ich freute mich auf den Besuch bei den Kalu’ak, war doch der Fallensteller Mau’i
inzwischen ein guter Freund geworden.
Angekommen im Hafen von Moa’ki begaben wir uns gleich zu Mau’i um mit ihm
über die Gerüchte der neuen Gefahren und der neuen Insel zu sprechen.
Auch Mau’i war der Ansicht das da noch einiges auf uns zu kommen wird, und das
die Gefahren noch nicht einzuschätzen sind.

Nachdem wir uns eine weile unterhalten haben bat Mau’i mich ihm doch ein paar Welpen
aus der Gegend zu besorgen, die er für seine Studien bräuchte.
Leicht belustigt stellte ich fest, dass ihm wohl ein Gigantaur mit gleichen Namen leicht beunruhigte. Ich kam der bitte gern nach, da mir Gigantaur, der ständig missgelaunt durch die
Gegend streifte, aus dem Weg ging.
Vermutlich verursachten seine riesigen Kopfhörner ihm Kopfscherzen und waren der Grund für seine ständige miese Laune.
Ohne Zwischenfälle sammelte ich die Welpen ein und brachte sie zu Mau’i.
Beim Abschied empfahl mir Mau’i doch noch am Turnierplatz vorbei zu schauen, da der Bau
des Kolosseums gut vorangekommen ist und einen Blick wert ist.
„Dann könnt Ihr auch gleich beim Turnier eure Knochen trainieren“ meinte Voranaku
belustigt zu mir.
„Wo ist das Training wenn die so genannten Champions der Allianz nach zwei Minuten im
Dreck liegen?“ entgegnete ich gespielt entrüstet.
Wir verabschiedeten uns von Mau’i und flogen zum Argentum-Turnierplatz.

Dort tat ich Voranaku den Gefallen und meldete mich zum Turnier.
Voranaku saß mit den anderen Drachen zusammen auf der Tribüne und schaute zu.
Vermutlich schloss er mit den anderen Wetten ab, wohlwissend wie der Ausgang war.
Nachdem die ``Champions`` besiegt waren, holte ich meine Belohnung ab und wir schlenderten zur Baustelle. Wir immer versuchten das Goblinpaar Stumpi und Stümpi Sprengbolz wackere Recken für die Materialbeschaffung zu gewinnen.
Wieso haben Goblins so merkwürdige Namen?

Wir betrachteten den imposanten Bau des Kolosseums und stellten fest das es nicht mehr lange Dauern wird, bis der Bau fertig gestellt ist.

Es wurde zeit ins Lager zurück zu fliegen.
Wir freuten uns schon aufs Abendmahl und den Geschichten am Lagerfeuer.
Außerdem hat sich Beg der Heerkönig angesagt.
Er kommt regelmäßig vorbei, schaut nach dem Rechten und hält mit den Wachen
einen kleinen Plausch.
„Orc’s“ brummte Voranaku mit leichtem Kopfschütteln.
„Was meint Ihr Ekoya?“ fragte ich.
„Die etwas einfältigen Grünlinge sind entweder am Kämpfen oder am Essen, haben die noch andere Hobbys?“ fragte er leicht belustigt.
Ich grinste in mich hinein und genoss den Pfeilschnellen Flug zurück ins Heerlager.