RP - Szenen...

Beg sah missmutig in den Himmel. Die roten Drachen waren fort. An ihrer Stelle prangten Regenwolken, die ihre Last auf die Flammen am Boden entluden, welche die Schlacht im Hof der Schädel hinterlassen hatte.

Das war sie nun, die Pforte des Zorns. Ein würdiger Name für einen Ort, wo Heldenmut und Feigheit, Tapferkeit und Dummheit, Standhaftigkeit, Ehre, Verzweiflung und Verrat ihr -vorläufiges- Ende gefunden hatten.

Der Regen peitscht gegen seine Rüstung. Fast als wollten die Elemente das Zeugnis von all dem abwaschen. Hände in Unschuld baden.

Wie sagte dieser Drache, Alexstrasza? "Alles was nun kommt, entzieht sich der Kontrolle der Drachen. Ihr Sterblichen seid nun in der Pflicht. Deine ist eine traurige, bring Kunde vom Tod eines Sohnes der Horde zu seinem Vater. Suche die Schlachtrüstung und trage sie Heim."

Die Schlacht war schon einen halben Tag vorbei. Und doch liefen immer noch verstörte Teilnehmer schreiend, wie kopflos durch das Gelände. Stolpernd über das, was das entfesselte Wogen der Schlacht normal zurück ließ... Kadaver, Verstümmelte, zu Tode verwundete - um Gnade flehend, weggeworfenes Kriegsgerät, Trümmer... eines Sieges?

Verloren in der Weite, etwas Glänzendes erweckte Begs Aufmerksamkeit. Angezogen von der Unmöglichkeit des Funkelns in dieser Umgebung, ändert Beg die Richtung seines Stöberns. Angekommen fällt sein Blick auf eine blanke Axtklinge, die in einem zerschmetterten Schaft steckt.

Das muss der Ort sein, wo Saurfangs Sohn fiel, den Lich König voll verachtende Wut bestürmend. Suchend schweift der Blick Begs umher. Hier hatte die Schlacht am wildesten gewütet. Unverkennbar. Die Wut des Kampfes war noch spürbar, ebenso die entschlossene Verzweiflung der Betrogenen. All das brandete in den ungeschützten Geist des Suchenden.

DA!

Da liegt er, der zerschlagene, stolze Hordler. Die einstmals blanke Rüstung verbeult. Zerschmettert, wie ihr Inhalt. Ein gewaltiger Hieb, ein klaffender Spalt, ein schnelles Ende.

Beg öffnet die verbliebenen Verschlüsse. Nimmt die Schlachtrüstung an sich.

Wow, von Dir würde ich ganze Bücher kaufen !!

Finde ich wirklich gut !!

Sein Segen und Rüstzeug wog schwer auf dem Rücken von Beg. Drückte unnachgiebig in die Tiefe.

Das war es also, schoss der Gedanke durch Begs Kopf, das Rohr welches vielleicht Zugang in den sog. Echsenkessel gewährte. Die Druiden in der cenarischen Zuflucht hatten also Recht behalten. Die Nagas hier zogen Wasser aus dem Sumpf. Viel Wasser!

Sollte ein Zugang nicht anders aussehen? Ein bewachtes Tor. Vielleicht magisch geschützt oder verschlossen. Hier war nichts von all dem. Nur das Ende eine großen, mannshohen Rohres am Boden eines Sees. Bewachsen, leicht rostig. Und die Fische -zugegeben Raubfische- konnte kaum einer mit Berechtigung als Wache bezeichnen.

Beg schwamm in das Rohr hinein. Hoffentlich war es nicht so lang! Was wohl am Ende warten würde?

Die Luft wird knapp. Eine Schappsidee, in ein -unbekanntes- Rohr zu tauchen! Eine Stimme im Kopf sagt, bei mir wärst Du sicher geblieben... Süße Verlockung. Umdrehen? Der Drang ist da. Doch die Bewegung führt in die andere Richtung. Die Lungen brennen, als hätte jemand flüssiges Metall hineingeschüttet. Keine Zeit für Panik, weiterschwimmen.

War da nicht ein Lichtschein? Licht am Ende des Tunnels?? Der Kopf durchstößt die Wasseroberfläche. Eine Höhle ist erreicht. Modriges Halbdunkel. Von Flechten schummrig beleuchtet, erscheint ein Wasserfall im Blickfeld voraus. Beg schwimmt ans flache Ufer. Da sitzt tatsächlich eine Gestalt an einem Feuer und starrt -scheinbar nachdenklich- in die Flammen. Als selbige das Plätschern hört, schaut sie sich um.

"Ah, noch ein Schatzsucher, der sein Glück wagen mag? Ihr kommt wie gerufen. Trocknet euch am Feuer und vielleicht könnt ihr mir helfen, meine Kameraden zu finden. Ich warte schon eine Weile auf sie. Seit sie aufbrachen, die Höhlen zu erkunden. Doch zurück kamen sie nicht. Irgendwo hier müssen sie sein. Wenn ihr sie findet, schickt sie doch zurück."

Beg nickt bedächtig. Erst jetzt bemerkt er den mit leuchtenden Runen beschriebenen Obelisken und, vor der Wärme des Feuers, seine patschnasse Ausrüstung. Doch kalt kann man es hier wirklich nicht nennen. "Eine Richtung weißt Du nicht?" Der Fremde schüttelt den Kopf. Beg brummt, dann ist eine so gut, wie die andere. Sagts und marschiert in einen sichtbaren Einschnitt, halblinks vor ihm.

Ein kurzer Weg, dann ungläubiges Verharren. Beg starrt auf das Kreidegekrakel an der Wand. Diese Druiden hatten wirklich Nerven! Eine fremde, feindliche Umwelt und die Malen die Wände voll. Beg versuchte, die Malereien zu verstehen. Doch mehr als irgendwas mit Dampf... kam nicht dabei heraus. Schließlich zuckt er die Schultern und geht weiter.

Fast wäre er in zwei Nagawachen gestolpert. Was einen Rückzug unmöglich machte. Den ersten beiden wütenden Schlägen konnte Beg noch knapp ausweichen. Training mach sich eben immer bezahlt. Wie Segen von seinem Rücken in seine Hände kam, weiß er nicht. Wie durch Zauber lag sie dort, half bei der Abwehr der ungebetenen Aufmerksamkeiten. Die drückend feuchte Luft zerteilend, wie auch Haut, Helme und Knochen der Nagas.

Die Axt in beiden Händen fühlte sich gut an...

Es war kalt in Brill an jenem Abend, der ihr letzer sein sollte.
Das Abendessen dampfte im schweren Eisenkessel über dem Feuer und
die Familie hatte sich zusammengefunden um gemütlich zu speisen.
Frisches Bier und Brot wurde gebracht, denn die letzte Kornlieferung
war üppiger ausgefallen als sonst und dies wollte man feiern.
Es wurde viel erzählt und gelacht, bevor alle müde zu Bett gingen.
Doch niemand fand den ersehnten Schlaf in dieser Nacht.
Auch die junge Akolytin Isabelle wandte sich in ihrem Bett hin und
her und wurde von Krämpfen gepeinigt, bevor sie vor ihr Elternhaus
rannte, um frische Luft in ihre schmerzenden Lungen zu bekommen.
Doch es war bereits zu spät: das verseuchte Getreide aus Andorhal
fraß sich durch ihren nun erblassten Körper und versuchte, die letzten
Reste Menschlichkeit zu verzehren, um die junge Frau zu einer Dienerin
des Bösen zu machen.
Isabelle schleppte sich durch das nasse Gras zum nahegelegenen Wald,
ohne Ziel, nur fort von dem grausigen Ort des Geschehens.
Dann verließen sie die Kräfte und sie starb.

Die Jahre vergingen doch es kam ihr nur wie ein kurzer Augenblick vor,
den sie tot gewesen war um sich dann auf einmal in Todesend wiederzufinden.
Erinnerungsfetzen versuchten, sich zusammenzusetzen, doch es gelang ihr
nicht, diese zu ordnen und zu einer logischen Vergangenheit zu verschmelzen.
Man sagte ihr, man habe sie im Alteracgebirge gefunden, erfroren und
mit Schnee bedeckt. Wollte sie dort liegen lassen, doch habe sie immer
wieder die Namen Unbekannter geflüstert und ihre Augen zeugten von
Resten menschlichen Lebens und dem Willen, dieses aufrecht zu erhalten.
So nahm man sie mit und entriss sie der Finsternis des Todes im Tausch
gegen den Untod und die Chance, ihr "Leben" neu zu beginnen.

@Isabelle: Danke, sehr nice!

Der Abend neigt sich dem Ende zu. Dämmerung breitet sich über das Land. Geschäftiges Treiben im Feldlager der Armee. Da wird gegessen und gescherzt. Ausrüstung gewienert, geschmiedet und ausgebessert. Die Wachen gehen ihre Runden zwischen den Feuern, Disziplin einfordernd wo dies nötig scheint. Veteranen beüben ihre Rekruten, lobend oder fluchend. Je nachdem, ob etwas klappt oder völlig daneben geht. Kommandos lautstark wiederholend, bis die Dinge sitzen. Marschtritt überschalt dies alles.

Zwischen all dem die Feldschere, die Beulen, Blasen und blaue Flecken behandeln. Hier und da einen Schnitt oder Bruch. Doch dem Anschein nach nichts Ernstes.

Berittene Patrouillen verlassen das Lager, während andere vom Spähen zurückkehren. Reiter mit Meldetaschen gehen hin und her.

Trommeln erschallen, rufen zum Antreten. Tosende Hornsignale verleihen dem Ruf Nachdruck. Das Lagerleben erstirbt.

Dann setzen sich Einzelne, schließlich Gruppen in Bewegung, erst gehend -hier und da noch Ausrüstung greifend- dann laufend. Alles strömt auf den großen Platz vor dem Lager. Der Erste Speer der Armee ist anwesend, gibt kurz Anweisungen an einige Veteranen, um die gewünscht Ordnung herzustellen, als selbige ihre Gruppen übernehmen und Plätze in der Aufstellung zuteilen. Die Armee versammelt sich zum Apell.

Der Staub legt sich. Die Hörner verstummen. Die Trommeln schlagen nun eine langsame, leise Kadenz, während Farben und Standarte zu einem kleinen Hügel getragen werden, vor der versammelten Formation. Die Stimme des ersten Speers übertönt die Trommeln leicht:

"Armee, Aach-TUNG!"
Die vor ihm stehende Formation nimmt geschlossen Haltung an, jede Bewegung erstirbt, nur die Trommeln singen ihr leises Lied. Dann sind auch sie stumm.

"Auf Befehl unseres Heerkönigs ist es mir besondere Ehre, dem Scharmützler Earthrevenge, den Freischärlern Deeg, Elaá, Mendiga und Sommerger sowie den Freiwilligen Firerain und Serinda die Ehrenspange der Armee der Toten in Bronze zu verleihen!



Die genannten Personen glänzten in den Gefechten um Zul'Aman vom 28.03. diesen Jahres mit besonderer Ehre, Fertig- und Tapferkeit! Sie waren somit Garanten des siegreichen Abschlusses der Kämpfe!

Auf die Geehrten ein dreifach donnerndes HORDE!"
Aus der angetretenen Formation erschallt ein: "HURRA!"

"Horde!" "HURRA!"
"Horde!" "HURRA!"

Die Trommeln schlagen wieder an, werden aber kurz drauf wieder stumm.

"Freischärler Elaá, vor die Ehrenformation treten!" Der aufgerufene tritt 10 Schritte vor die Front, ohne Miene zu verziehen. Der Erste Speer marschiert auf ihn zu, um vor ihm zu salutieren. Der Vorgetretene erwidert den Gruß.

"Für herausragendes taktisches Geschick unter Gefechtsbedingungen befördere ich auf Befehl des Heerkönigs mit sofortiger Wirkung den Freischärler Elaá zum Veteranen der Armee!"

Der Erste Speer salutiert erneut und befestigt darauf die Abzeichen des Veteranen an der Rüstung des Beförderten.

"Auf unseren neuen Offizier ein dreifach donnerndes HORDE!"
Aus der Formation erklingt ein: "HURRA!"

"Horde!" "HURRA!"
"Horde!" "HURRA!"

"Formation in die Zelte wegtreten! Bis zum Zapfenstreich Frei-Met!"